Als das „Ende der Geschichte“ beschrieb der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama 1992 das Ende des Ost-West-Konflikts und sagte den globalen Siegeszug von Demokratie, Marktwirtschaft und US-amerikanischer Weltordnung voraus. Heute, im Rückblick, drängen sich eher die konfliktreichen und spannungsgeladenen Entwicklungslinien der 1990er-Jahre auf: US-amerikanische Kriege auf dem Balkan und im Kosovo, in Afghanistan und Irak, gescheiterte humanitäre (Nicht-)Interventionen in Ruanda und Somalia. Andererseits waren die 1990er-Jahre auch das Jahrzehnt der Globalisierung von Nike, Air Jordan, Sim City und Hip-Hop. In diesem Seminar wollen wir gemeinsam untersuchen, wie die USA in den 1990er-Jahren den Übergang zum unipolaren Empire vollzogen, wie sich Außenpolitik und Selbstverständnis wandelten und wie ‚weiche‘ Prozesse der kulturellen Globalisierung diesen Übergang begleiteten und mitformten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25