Ägypten beheimatete in der griechisch-römischen Antike den größten Teil der vor allem den östlichen Mittelmeerraum umfassenden jüdischen Diaspora. Dementsprechend hoch ist die politische und kulturelle Bedeutung des ägyptischen Judentums, die weit über den regionalen Kontext hinausgeht. Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird basierend auf der Lektüre von Quellen und Sekundärliteratur sowie entsprechender Referate auf die Geschichte einzelner jüdischer Diasporagemeinden, die uns aus dem griechisch-römischen Ägypten bekannt sind, eingegangen. Ferner sollen damit zusammenhängend sowie durch eigene thematische Schwerpunktsetzungen allgemeine Charakteristika des jüdischen Lebens und Kulturschaffens in Ägypten beleuchtet werden. Dabei gilt es auch, spezifische Probleme, mit denen sich der jüdische Bevölkerungsteil in Ägypten bis zu seiner nahezu völligen Zerschlagung im Zuge des großen Diaspora-Aufstandes (155–117 n. Chr.) konfrontiert sah, aufzuarbeiten und in einen breiten Kontext zu setzen, der auch Aspekte der Forschungs- und Rezeptionsgeschichte miteinbeziehen wird.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25