Der handlungsorientierte Unterricht kann in der Schulpädagogik auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken, die ihresgleichen sucht. Schon im 18. Jahrhundert wird vom Päda-gogen Johann Heinrich Pestalozzi der bis heute allseits bekannte Ausspruch „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ geprägt, der auf das ganzheitliche Lernen abzielt. Hierbei spielt sich das Lernen nicht nur im Kopf ab, sondern auch Stimmungen und Gefühle sowie vollzogene Handlungen spielen eine wichtige Rolle. Während die Bedeutung des handelnden Lernens im Laufe der Zeit stark variierte, hat sich diese didaktische Ausrichtung in den letzten Jahren und Jahrzehnten etabliert und kann heute gemeinsam mit der Produktions- und Aufga-benorientierung als Grundausrichtung des pädagogischen Handelns gesehen werden.

Welche Ansätze die Handlungsorientierung bietet und wie sie im Spanischunterricht umsetz-bar sind, wird in diesem Seminar geklärt und praktisch erprobt. Dazu wird zunächst der Be-reich materieller Handlungsprodukte fokussiert, erweitert durch Produkte von ideellem und ästhetischem Wert. Kreative Varianten spielen dort eine besondere Rolle. Auch digitale Al-ternativen werden in diesem Kontext diskutiert. Anschließend wird die Erstellung kommuni-kativer Handlungsprodukte beleuchtet, die in Form von Rollenspielen, szenischer Darstellung sowie dem teatro aplicado behandelt werden. Eine besondere Form des handlungsorientier-ten Lernens ist das globale Lernen, in dessen Rahmen bei den Lernenden die Bereitschaft gefördert werden soll, Verantwortung für persönliches und gesellschaftliches Handeln zu übernehmen. Zum Abschluss des Seminars wird das eigene Planen und Erstellen von Lernaufgaben mit handlungs- und produktionsorientiertem Schwerpunkt im Zentrum stehen, um auf einen kompetenz- und handlungsorientierten Spanischunterricht vorzubereiten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2024/25