Die Digitalindustrie ist durch Monopolisierung, Marktkonzentration und hohe Markteintrittsbarrieren gekennzeichnet. Wenige Digitalunternehmen dominieren die Art und Weise, wie Menschen in gegenwärtigen Gesellschaften kommunizieren können. So wurde Google im Jahr 2024 offiziell in einem amerikanischen Kartellaufsichtsverfahren als Monopolist eingestuft. In Europa trat kurz zuvor mit dem Digital Markets Act eine Regulierung in Kraft, die den digitalen Markt fairer und wettbewerbsfähiger gestalten soll – auch mit dem Ziel gesellschaftliche Risiken durch Online-Plattformen zu minimieren. Die Kommunikations- und Medienwissenschaft bietet eine lange Tradition der Auseinandersetzung zu Fragen der Medienkonzentration sowie ein breites Portfolio an theoretischen Zugängen, die die Wechselwirkungen von Medien, Ökonomie und Gesellschaft diskutieren. In dem Seminar knüpfen wir an klassische Fragestellungen zu Aspekten der Medienkonzentration und Ansätzen der Politischen Ökonomie der Kommunikation und Medien an, um aktuelle Phänomene des digitalen Kapitalismus zu diskutieren. Während der Blick bisher vor allem auf große vorwiegend amerikanische Plattformunternehmen gelegt wurde, zeichnen sich weitere Tendenzen zur Marktkonzentrationen im Bereich der generativen KI ab. Basierend auf einer intensiven Lektüre erarbeiten wir uns Erkenntnisse zu Ansätzen und Theorien im Bereich der politischen Ökonomie der Kommunikation und Medien und übertragen diese auf generative KI als Technologie und auf deren aktuelle Marktentwicklungen. Das Seminar ist entsprechend gekennzeichnet durch umfassende Lektüre und eigenständige Transferleistung der erarbeiteten theoretischen Zugänge auf aktuelle Phänomene aus dem Bereich der generativen KI.
Studienleistung: Lektüreprotokoll (inkl. Kurzvorstellung im Seminar)
Prüfungsleistung: Hausarbeit
- Lehrende/r: Anne Mollen