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Individuelle Diagnostik & Förderung stellen wichtige Einflussfaktoren auf den Lernerfolg von Schüler:innen dar (Hattie, 2014) und entfalten insbesondere aufgrund der Heterogenität von Lerngruppen eine hohe Relevanz. Allerdings fühlen sich Lehrkräfte häufig damit überfordert. Auch zeigen neue Forschungsergebnisse aus der Geographiedidaktik, dass die Individualisierung des Lernens im Geographieunterricht nur wenig ausgeprägt ist (Bienert, Scholten & Mehren, 2023).
Ziel des Seminars ist es daher, die diagnostischen Kompetenzen von Geographielehramtsstudierenden auf Basis theoretischer Grundlagen und mittels schulischer Lernprodukte gezielt und praxisnah weiterzuentwickeln. Dabei folgt das Seminar einem dreigliedrigen Aufbau:
1) Klärung theoretischer Grundlagen (u. a. Diagnosezyklus, Gütekriterien, Urteilsfehler)
2) Praxisnahe Anwendung von verschiedenen Diagnose- und Förderansätzen durch Arbeit mit konkreten Schüler:innenprodukten, Videovignetten aus der Schulpraxis und der schulpraktischen Forschung bezogen auf konkrete geographische Lehr-Lern-Prozesse (z. B. Kartenkompetenz, Experimentierkompetenz, Systemkompetenz, Schüler:innenvorstellungen)
3) eigenständige Projektarbeit in Kleingruppen (Entwicklung eines Diagnoseinstruments, Durchführung einer Förderdiagnostik mit Schüler:innen, Präsentation und Reflexion dieser)
Im Seminar können Leistungspunkte im Kontext inklusionsorientierter Fragestellungen gemäß LZV 2016 erworben werden.
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- Lehrende/r: Natalie Bienert