1492 landete Kolumbus auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien in der Karibik. Damit begann ein bis heute andauernder Prozess des Austauschs zwischen der sog. „Alten“ und der „Neuen Welt“. Menschen, Pflanzen, Tiere, Kenntnisse und Technologien, die zuvor in getrennten Sphären existiert hatten, begannen zu zirkulieren und veränderten unsere Welt.

Interkontinentaler Handel erlangte eine nie gekannte Bedeutung, europäische Mächte eroberten Territorien in aller Welt, die indigene Bevölkerung der Amerikas wurde drastisch dezimiert, Millionen von Afrikanern als Sklaven verschleppt, Europäer wanderten in Massen aus. Zugleich wurden europäische und asiatische Pflanzen in den Amerikas angebaut, aber auch amerikanische Pflanzen wurden in allen Teilen der Welt fester Bestandteil des Lebens: Kino ohne Popcorn, ein Kiosk ohne Tabak oder Autos ohne Gummireifen sind schwer vorstellbar. Und selbst das Nationalgefühl einiger Länder ist von ursprünglich amerikanischen Pflanzen geprägt: Deutschland ohne Kartoffeln? Italien ohne Tomaten? Ungarn ohne Paprika? Thailand ohne Chili? Das Proseminar befasst sich mit Texten zur Geschichte des Kolumbischen Austauschs, der Verbreitung amerikanischer Pflanzen sowie den tragischen Ereignissen, die diese Entwicklungen begleiteten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25