Georg Simmel und Max Weber sind zwei zentrale Gestalten der Soziologie. Beide waren nicht nur Gründungsmitglieder der 1909 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), sondern standen auch im Austausch, was einen ertragreichen Vergleich verspricht. Die beiden Denker werden oft als Theoretiker der Moderne gelesen. Doch darauf lassen sie sich jedoch keinesfalls reduzieren: Ästhetik, Herrschaft, Urbanität und – wenn auch meist eher implizite – Kulturkritik sind als Themenbereiche ebenso vorzufinden und nicht selten mit der Frage nach der Moderne verflochten. Im Seminar wollen wir uns auf die Religionssoziologie konzentrieren: Wie unterscheiden sich die Ansätze Webers und Simmels im Allgemeinen? Welche theoretischen Grundhaltungen werden eingenommen und was bedeutet das für die Methodologie? Welches Religionsverständnis lässt aus den Schriften ziehen? Bei der ausgewählten Lektüre soll deutlich werden, dass der Wert der Texte nicht auf die Fachgeschichte beschränkt ist. Weber und Simmel bieten auch der heutigen Soziologie wichtige Anknüpfungspunkte und Ansätze, die wir gemeinsam herausarbeiten wollen. Literatur: Simmel, Georg: Gesammelte Schriften zur Religionssoziologie, Berlin 1989. Weber, Max: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Tübingen 1986-.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25