Verzweifelt bittend, um Hilfe flehend oder präzise und rational die eigene Situation schildernd wandten sich tausende als jüdisch verfolgte Menschen während der Shoah inBittbriefen an Papst Pius XII. und den Vatikan. Die Briefe stammen aus ganz Europa, sind in den unterschiedlichsten Sprachen verfasst und bilden das ganze Spektrum von „Jüdisch-Sein” während des NS-Regimes ab. Jedes Bittschreiben wurde im Vatikan bearbeitet und durchlief einen bestimmten Entscheidungsfindungsprozess. Durch die nun zugänglichen Akten wird so ein Blick hinter die hohen Mauern des Vatikan möglich.
In dem auf zehn Jahre angelegten Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help” arbeiten Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team die Bittschreiben und die sie begleitende Korrespondenz aus den vatikanischen Archiven auf und machen sie in einer digitalen Edition der Öffentlichkeit zugänglich.
In dem forschungspraktischen Seminar setzen sich die Studierenden mit den Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Edition in der (Kirchen-)Geschichte auseinander. In einem Praxisblock lernen die Studierenden in Kleingruppen die praktische digitale Editionsarbeit im Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help” kennen.
Das gesamte Seminar wird außerdem von Moritz Menke, Mitarbeiter im Projektteam, begleitet und unterstützt.
- Lehrende/r: Jana Haack
- Lehrende/r: Moritz Menke
- Lehrende/r: Hubert Wolf