Origenes kann in vielfacher Hinsicht als der Begründer der christlichen wissenschaftlichen Theologie gelten. Er hat nicht nur biblische Philologie und Exegese und methodisch begründet, sondern auch den ersten Entwurf einer systematischen Theologie vorgelegt. Wenn sein Werk auch später als häretisch verurteilt wurde, sind seine methodischen Ansätze und theologischen Entwürfe weithin bestimmend für die Theologie- und Dogmengeschichte der späteren Zeiten geworden. Dem systematischen Grundentwurf einer christlichen Dogmatik, die er in seinem frühen Werk De principiis (Von den Grundlehren) vorgelegt hat, wollen wir in diesem Seminar nachgehen und werden dabei eine durchaus „undogmatische“ Dogmatik kennenlernen, die von der Freiheit eines problemorientierten und oft auch ergebnisoffenen Diskurses bestimmt ist, der Denkmöglichkeiten des christlichen Glaubens ausgelotet hat, die in späteren Zeiten nicht mehr bestanden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25