Die Übung führt in die empirischen Methoden der historischen Kulturanalyse ein. Basis dafür sind die Lektüre von Fallstudien sowie Übungen mit Originalquellen (Recherche, Beschreibung, Transkription, Interpretation). Die Studierenden erhalten einen Überblick zur Nutzung von Archiven und zur Recherche historischer Quellen.
In verschiedenen thematischen Ausschnitten (Sozialgeschichte, Rituale, Familie/Verwandtschaft, Geschlechterordnungen, Namensforschung, Rassismus/Antisemitismus und NS-Zwangsarbeit, Nahrungsforschung) wird der Schritt von der Quelle über die Fragestellung zur Interpretation geübt; dabei werden unterschiedliche Quellentypen (u.a. Poesiealben, Gewährsleuteberichte aus ethnographischen Erhebungen des 20. Jahrhunderts, Kirchenbücher, Fotografien und Fotoalben, Verwaltungsschriftgut) exemplarisch betrachtet.
Vier Archivbesuche (Stadtarchiv Münster, Archiv für Alltagskultur der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen, LWL-Medienzentrum, Bistumsarchiv) geben Einblick in die Arbeitsweise und Nutzungsmöglichkeiten von Archiven.
Die Lehrveranstaltung soll vor allem folgende Kompetenzen vermitteln:
- Quellen für eine historisch-kulturanthropologische Forschung suchen und finden (im Archiv, als Digitalisat in Datenbanken)
- Verknüpfung von Forschungstand, Fragestellung und Quellenarbeit
- Transkription und Beschreibung von Quellen
- Interpretation von Quellen
- erkenntniskritische Reflexion historisch-empirischer Forschung
- kultur- und sozialanthropologisches Argumentieren in historischer Perspektive
- Lehrende/r: Elisabeth Timm