Der Kurs gibt einen Einblick in die koloniale Geschichte (insb. Süd-, Ost- und Südost-)Asiens im 19. und 20. Jahrhundert und deren vielfältigen Formen, wie sie sich z.B. in Britisch-Indien, in semi-kolonialen Verhältnissen in China, oder gar asiatischen Varianten des Imperialismus in Japan gestalteten. Dabei sollen Kolonialismus und Imperialismus für einmal nicht als Geschichte europäischer Eroberung, sondern vielmehr als Geschichte des asiatischen Widerstandes verstanden werden. Der Kurs schließt dabei an neuere Ansätze in Globalgeschichte und Kolonialismusforschung an, die die Handlungsmöglichkeiten kolonisierter Akteur*innen, die komplexen Beziehungen zwischen „Metropole“ und „Peripherie“, aber auch das nicht immer eindeutige Verhältnis zwischen „Kolonisierenden“ und „Kolonisierten“ betonen.
Der Kurs nähert sich dem Thema anhand vielfältiger Beispiele an, bspw. konkreten Aufständen wie jenem 1857 in Britisch-Indien, der Betrachtung verschiedener nationaler Unabhängigkeitsbewegungen, Ideologien wie dem Pan-Asianismus, anti-imperialistischen transnationalen Organisationen wie der League Against Imperialism, oder auch dem Dekolonisationsprozess Mitte des 20. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung ist auf 25 Teilnehmende beschränkt. Der Großteil der Lektüre ist in Englisch.
- Lehrende/r: Michael Philipp Brunner