Die Medizinethik widmet sich als Bereichsethik der systematischen Untersuchung und Reflexion ethischer Fragestellungen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit. Als angewandte Ethik zielt die Medizinethik darauf ab, Handlungsorientierungen zu formulieren, zu überprüfen und normativ zu rechtfertigen, die innerhalb dieses Praxisfeldes relevant sind. Anders als eine reine Berufsethik, die sich primär auf Aspekte der Berufsausübung von Ärzt:innen beschränkt, nimmt sie eine umfassendere Perspektive ein: Im Rahmen der Medizinethik werden die Handlungen verschiedener Akteur:innen im Medizinbereich (Patient:innen, Pflegekräfte, Institutionen) beleuchtet und bewertet. Dabei greift die Medizinethik auf Methoden und Theorien der allgemeinen Ethik zurück und entwickelt diese zweckgebunden weiter, um den spezifischen Anforderungen und Herausforderungen medizinischen Handelns gerecht zu werden. So spielen ethische Großbegriffe wie Verantwortlichkeit, Gerechtigkeit, Autonomie, Paternalismus, Solidarität etc. in medizinethischen Fragen eine wichtige Rolle.

Im Rahmen des Seminars werden wir exemplarisch ausgewählte Themen und Kontroversen der Medizinethik diskutieren. Ziel ist es, neben dem Erarbeiten von Inhalten der theoretischen Ethik, einen spezifischen Bereich der Ethik ›in Anwendung‹ kennenzulernen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25