Osteuropa ist eine multikonfessionelle Region, in der verschiedene Konfessionen eine lange und tief verwurzelte Geschichte vorweisen können. Dabei spielen die Konfessionen bereits bei der Definition des osteuropäischen Raumes eine wichtige Rolle, sie hatten Einfluss auf Kriege, Grenzverläufe und vor allem auf die Identitäten der jeweiligen Gesellschaften und Kulturen. Das führt dazu, dass konfessionelle Identitäten bis heute gesellschaftliche Prozesse und politische Konfigurationen bestimmen. Gleichzeitig nehmen westeuropäische Gesellschaften und Kirchen den „zweiten Lungenflügel“ (Papst Johannes Paul II.) Europas oft nur sehr verkürzt als Unruheherd wahr.
Der Modulkurs führt in die konfessionelle Vielfalt Osteuropas und seine Bedeutung für das europäische Christentum ein. Neben dem historischen Überblick werden Konzepte von konfessionellen Identitäten, konfessionell bestimmten Phantomgrenzen und der Einfluss der Kirchen auf die gesellschaftlichen Prozesse des 20. und 21. Jahrhunderts erschlossen.
Eastern Europe is a multi-confessional region in which various Christian denominations have a long and deeply rooted history. Christian communities have played an important role in defining the Eastern European region, influencing wars, borders and, above all, the identities of the respective societies and cultures. As a result, confessional identities continue to determine social processes and political configurations to this day. At the same time, Western European societies and churches often perceive the “second lung” (Pope John Paul II) of Europe only as a source of unrest.
The course introduces students to the confessional diversity of Eastern Europe and its significance for European Christianity. In addition to the historical overview, concepts of confessional identities, denominationally determined phantom borders and the influence of the churches on the social processes of the 20th and 21st centuries are explored.
- Lehrende/r: Regina Elsner