Vor knapp 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Aber endete auch die Gewalt? Im Seminar rekonstruieren wir zunächst, wie unterschiedlich das Kriegsende weltweit und in Europa verlief. In vielen Fällen setzte sich Gewalt fort, z.B. in Form von Bürgerkriegen oder Racheakten. Dies bildet den Ausgangspunkt für regionalhistorische Perspektiven auf die Umbruchszeit: Wie erlebte die Zivilbevölkerung die unmittelbare Nachkriegszeit? Frauen, Männer, Jugendliche oder Kinder machten unterschiedliche Gewalterfahrungen, genauso wie Menschen aus Minderheiten-Communities. Gewalterfahrungen hatten ein Kontinuum und wurden in der deutschen Nachkriegsgesellschaft unterschiedlich bewertet. Deshalb richten wir im Seminar mit der Frage „Was bleibt von der Gewalt“ den Blick nicht in erster Linie auf die im Nachkriegsdeutschland allseits beschwiegene Täter-Gewalt, sondern auf den Stellenwert erlittener Gewalt und von Gewaltopfern.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25