Raum gehört in der Untersuchung von Religionen zu einem der grundlegenden Begriffe. Menschen versammeln sich in Hallen oder richten einen Teil ihrer Wohnung besonders her, um ihren Glauben zu praktizieren. Rituale benötigen einen besonders gestalteten Raum, um funktionieren zu können. Räume können an die Taten von eminenten Figuren erinnern.

Wir wollen uns im Seminar mit dieser zentralen Analysekategorie den Religionen im gegenwärtigen Japan widmen, wobei der Schwerpunkt auf den verschiedenen Schulen des Buddhismus liegen soll. Zu einem Teil werden allerdings auch die Räume des Shinto und der sogenannten „Neuen Religionen” berücksichtigt. Dabei werden wir uns mit einigen Kernfragen der Religionsästhetik beschäftigen, um darüber mit zentralen Perspektiven und Methoden der Religionswissenschaft vertraut zu werden. Diese Mittel sollen dazu dienen, uns konkret mit der Materialität des religiösen Raums in Japan – beispielsweise mit bestimmten Tempelbezirken, Tempelhallen oder Stadtbildern – auseinandersetzen können. Dazu werden wir zu einem Teil auch Rituale behandeln, durch die in den meisten Fällen ein religiöser Raum erst zu einem solchen wird. Schließlich soll uns in der Beschäftigung mit diesen Themen auch immer interessieren, welche Inhalte der (bspw. buddhistischen) Lehre die Grundlage für eine bestimmte Raumkonzeption bilden.

Es wird auch sehr begrüßt, wenn die Teilnehmenden sich aus der Perspektive ihrer eigenen Studienschwerpunkte kritisch mit den im Seminar behandelten buddhistischen Inhalten auseinandersetzen und beispielsweise Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Christentum reflektieren.

 

Am Samstag den 23.11. ist eine Exkursion nach Düsseldorf in das Eko-Haus der japanischen Kultur geplant. Bitte halten Sie sich den Termin möglichst frei. Das Seminar kann jedoch auch ohne eine Teilnahme an der Exkursion besucht werden. Die fehlende Exkursion wird dann durch eine andere Leistung ersetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25