Abenteuer im antiken Rom bestehen, spannende Rätsel in einem mittelalterlichen Kloster lösen oder die NS-Zeit aus Perspektive eines Kindes erleben: Historische Kinder- und Jugendliteratur ermöglicht vielfältige, nicht immer ganz unproblematische, in jedem Fall jedoch ganz eigene Zugänge zur Geschichte. In der Schule scheinen entsprechende Titel jedoch überwiegend im Deutschunterricht gelesen zu werden, obwohl solche Romane gerade für das historische Lernen besondere Potentiale bieten. Hier setzt die Veranstaltung an. Der erste Teil des Seminars thematisiert historische Kinder- und Jugendromane als geschichtskulturelle Medien und fragt danach, wie sie mit medienspezifischen Mitteln Geschichte(n) erzählen. Neben dem Verhältnis von Fakten und Fiktion stehen u.a. auch gattungsbezogene Fragen im Zentrum. Der zweite Teil der Veranstaltung nimmt Romane als Medien historischen Lernens in den Blick. Hierbei rücken besonders solche Lernpotentiale in den Fokus, die sich aus der Verknüpfung von geschichts- und literaturdidaktischen Ansätzen ergeben. Um dies möglichst konkret und praxisnah zu diskutieren, widmen wir uns in den einzelnen Sitzungen ausgewählten Titeln, die wir einer didaktischen Analyse unterziehen, um darauf aufbauend unterrichtspragmatische Überlegungen anzustellen.

Literaturwissenschaftliche und -didaktische Kenntnisse sind für das Seminar hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt. Vorausgesetzt wird jedoch die Bereitschaft, zusätzlich zur Fachliteratur auch kurze Auszüge aus einzelnen Romanen für die Sitzungen zu lesen sowie in der Referatsgruppe einen Roman vorzubereiten und ihn in einer Sitzung mit den Kommiliton:innen unter einer konkreten Fragestellung zu diskutieren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25