Der Glaube lebt und kommt zustande in Bezug auf Vermittlungen: prominent die Schrift und das symbolische Ritual.
Als Geschehen einer selbstverantworteten und schöpferischen Antwort ist der Lebensvollzug im Glauben einerseits auf ein Zeugnis der gründenden sowie heraus- und aufrufenden Ereignisse (die Geschichte des Bundes mit Israel und die Geschichte Jesu Christi) angewiesen, anderseits selbst erst in Gesten und Praktiken, in denen sich diese Antwort artikuliert, real. Im Vollzug dieser Antwort gewinnt das glaubende Subjekt eine neue Selbst-Identifizierung und gibt dem Glauben Körper. Dabei sind menschliche Existenz und ihre Grundvollzüge schon immer von einer Verwobenheit in Bezug auf anderes gekennzeichnet und sinnlich verkörpert.

Die Vorlesung sucht nach den Grundkategorien, um diese Vermitteltheit geeignet zu interpretieren (Zeugnis, Gedächtnis, Symbol?) und fragt nach der spezifischen Qualität der Medien dieser Vermittlung. Insbesondere werden die Dimension der Textualität und des Symbolisch-Sakramentalen vertieft und nach deren anthropologischen Verortung gefragt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25