Die Frage, wie “Glauben” und “Wissen” bzw. “Vernunft” und “Religion” zusammengehen, ist so alt wie
die Philosophie selbst und sie hat an ihrer Aktualität nichts eingebüßt. Die überzeitliche Fragestellung
kennt in ihren historischen Konkretionen differenzierte systematische Antwortversuche. An Ihnen
entscheidet sich auch, welchen Begriff von “Theologie” wir bilden und entwickeln; die Frage hat also
wissenschaftstheoretische Implikationen.
Die Vorlesung bietet eine Einführung und einen Überblick über die wichtigsten Stationen in der
Verhältnisbestimmung von fides und ratio von der griechischen Antike (Platon und Aristoteles) über
die römische Spätantike (Augustinus) ins Mittelalter (Thomas Aquinas und Johannes Duns Scotus)
und die Aufklärung (insbes. Vernunftkritik bei Kant) bzw. der Moderne (Subjektphilosophie,
Positivismus und Materialismus, Religionskritik) und der Gegenwart anzukommen. Die ausgewählten
Beispiele bringen also philosophische sowie theologische Systeme nahe und machen es möglich, die
Entwicklung der Fragestellung in einem historisch-systematischen Verlauf nachzuvollziehen
- Lehrende/r: Rainer Gottschalg
- Lehrende/r: Bernhard Nitsche