Inhaltliche Schwerpunkte:

Nach Friedrich Schleiermacher und Wilhelm Dilthey ist die Hermeneutik die "Kunstlehre des Verstehens". Über die Frage des Verstehens hinaus versucht die Hermeneutik, über die Bedingungen und Möglichkeiten des Verstehens selbst nachzudenken. Wie ist Verstehen überhaupt erst möglich? Die Hermeneutik fragt also nach der Bedeutung, dem Sinn und der Existenz sowohl des Auslegers als auch des Auszulegenden. Wichtig für die Theologie ist die Hermeneutik der Textauslegung, sowohl bei biblischen als auch bei theologiegeschichtlichen Texten. Das Proseminar wird sich nicht nur mit der Geschichte des Begriffs befassen, sondern auch sich mit den theologischen Implikationen, Konzeptionen und der Relevanz der Hermeneutik als "Kunst des Verstehens" (Dalferth) beschäftigen. In dem Seminar geht es um diese Fragen, zu deren Beantwortung auch weitere ganz grundsätzliche Fragen behandelt werden müssen; wie z.B.: Wie ist das Verhältnis von Glauben und Verstehen (als fides quaerens intellectum)? Welche Bedingungen und Möglichkeiten der Auslegung des christlichen Glaubens gibt es überhaupt? Welche Rolle spielt die Interpretation in der Begegnung mit der materiellen Welt, der Existenz und der Umwelt? Welches Verhältnis besteht zwischen dem Verstehen und dem Geist, dem Körper und der Seele?

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2024/25