Der "Erbfeind" war im Mittelalter der Teufel, in der Frühmoderne wurde der Begriff politisiert und auf die Hauptgegner des Heiligen Römischen Reiches ausgedehnt, auf Frankreich und das Osmanische Reich. Das deutsch-französische Verhältnis war aber nicht nur von Feindschaft, sondern vor allem von Nachbarschaft geprägt: Wechselseitige Beziehungen auf allen Ebenen, von der Spitze der Dynastien bis hinunter zu Wirtschaftspartnern, Gelehrten und Grenzbewohnern, lassen sich für die gesamte Frühe Neuzeit untersuchen. Im Vordergrund sollen die dynastische Rivalität zwischen den Herrscherdynastien der Valois/Bourbonen und den Habsburgern, der unterschiedliche Staatsaufbau (französische Zentralismus, deutscher Föderalismus), die kirchenpolitische Verschiedenheit (katholische Dominanz gegenüber konfessioneller Pluralität) und die französische Kulturhegemonie stehen, die in Deutschland Abwehrreflexe auslöste (deutsche Sprachpolitik in der Tradition von Martin Opitz, Fruchtbringende Gesellschaft).
Um sowohl Quellentexte zu studieren als auch historiographische Bewertungen in zeitlich freierer Gestaltung zu vergleichen, wurde die Form des Blockseminars gewählt. Zur Vorinformation und Vergabe von Referatsthemen findet eine Vorbesprechung statt:
Fr, 12. April 2024, 12.15 Uhr, Raum NN
Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist obligatorisch.
Bei Verhinderung kann die Themenvergabe per Sprechstunde erfolgen. Absprachen sind möglich über das Sekretariat II (Kirsten Sander, Tel. 0251 / 83-24315) oder über E-Mail
- Lehrende/r: Johannes Arndt