Demokratie ist die politische Regierungsform, in der das Volk souverän und Ausgangspunkt politischer Entscheidungen ist. Etymologisch geht der Begriff auf die griechischen Termini demos (Volk) und kratos (Macht) zurück. Überraschenderweise haben die antiken Philosophen wie Platon und Aristoteles die Demokratie jedoch als extreme Form der Herrschaft und Regierung der Armen/des Pöbels definiert und abgelehnt. Im zeitgenössischen politischen Diskurs hingegen wird Demokratie als die einzig gerechte Herrschaftsform ausgewiesen. Für die Politische Theorie ergibt sich damit die Frage, wie dieser Bedeutungswandel zu verstehen und erklären ist.
Im Seminar widmen wir uns der langen Begriffsgeschichte der Demokratie und versuchen herauszuarbeiten, was Demokratie in unterschiedlichen historischen Epochen bedeutet und wie sich der Begriffswandel vollzogen hat. Wir diskutieren die antike Ablehnung der Demokratie, die oft ignorierten indigenen Formen der vormodernen Demokratie, Ideen und Institutionen der modernen Revolutionen, Theorien der repräsentativen und sozialen Demokratie, das Verhältnis von Kapitalismus und Demokratie, feministische und deliberative Beiträge zur Demokratietheorie, sowie die zeitgenössische Krise und Kritik der Demokratie.
Die systematische und historische Auseinandersetzung mit dem Begriff Demokratie und den verschiedenen Demokratietheorien bietet Studierenden eine Einführung in eines der zentralen Forschungsfelder der Politischen Theorie.
Studienleistung: Literaturbericht/Review Essay
Prüfungsleistung: take-home-exam/Essayfragen beantworten
Ausgewählte Literatur
Francis Cheneval. 2015. Demokratietheorien zur Einführung. Hamburg: Junius.
- Lehrende/r: Felix Petersen