Das Proseminar widmet sich den unterschiedlichen Formen und Funktionen des autobiografischen Schrifttums (u. a. Autobiografie, Memoiren, Tagebuch). Erprobt werden die gattungstheoretischen Grundlagen anhand ausgewählter Beispiele der spanischen Exilliteratur. In der Exilforschung sind autobiografische Texte als „Selbst- und Zeitdeutung” von großer Bedeutung: Sie vermitteln nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern ermöglichen auch eine durch das Exil erschütterte Identität zu wahren oder neu zu denken (Krohn et al. 2005: 7). Diese Doppelfunktion findet sich auch im autobiografischen Schreiben namhafter spanischer Schriftsteller:innen wie María Teresa León, Rafael Alberti und Max Aub, die 1939 ihr vom Bürgerkrieg zerrissenes Land verlassen mussten.

Die Teilnehmenden sind gebeten María Teresa Leóns Werk Memoria de la melancolía (1970), in der Ausgabe des Verlags Renacimiento (2020. Vorwort v. Benjamín Prado), anzuschaffen und vor Seminarbeginn zu lesen. Ausschnitte aus Rafael Albertis mehrbändigen Memoiren La arboleda perdida (1942-1996) und Max Aubs La gallina ciega: Diario español (1971) werden vor Semesteranfang im Learnweb zur Verfügung gestellt.

 

Die Blockveranstaltung umfasst 8 Sitzungen und findet an folgenden Terminen statt: 18. April, 2. Mai, 5. und 6. Juni, 26. und 27. Juni, 10. Juli (jeweils 16-20 Uhr) sowie 11. Juli (16-18 Uhr).

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2024