Der Begriff ästhetische Bildung bezieht sich auf eine spezifische Art der Auseinandersetzung zwischen Kindern und ihrer Um-/Welt. Die „früheste [Form der – S.D.] Bildung ist [die – S.D.] aisthetische Bildung” (Schäfer 2014, S. 146). Der Begriff bezieht sich auf alle Lebensbereiche und auf die untersuchende und forschende Annäherung der Kinder an Alltagsphänomene. Erst durch das Machen ästhetischer Erfahrungen können ästhetische Bildungsprozesse stattfinden, durch die sich Kinder aktiv die Welt erschließen. Durch die Komplexität und Vielgestaltigkeit ästhetischer Phänomene kommt es auch zu einer irritierenden Definitionsvielfalt des Begriffs der ästhetischen Bildung. Folge eines unreflektierten Wortgebrauchs ist oft, dass Bildung dann automatisch als ästhetische Bildung verstanden wird, wenn Kunst oder Musik beteiligt sind. In der hier vorliegenden Auseinandersetzung mit ästhetischen Erfahrungen und ästhetischen Bildungsprozessen liegt der Fokus auf dem gestalterischen Tun der Kinder im Versuchsaufbau „Von der Linie, zur Fläche, zum Raum”, als eine besondere Form des Spielens. Denn vor allem jüngere Kinder trennen kaum zwischen Spielen und Gestalten. Mit der Deutung ästhetischer Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmuster von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren mit dem Schwerpunkt auf kindliche Aneignungsprozesse beschäftigt sich das oben genannte Setting „Von der Linie, zur Fläche, zum Raum”. Der Fokus liegt dabei auf den ästhetischen Handlungsweisen der Kinder und wie diese wahrgenommen, differenziert und interpretiert werden könnten.
- Lehrende/r: Susann Dietrich