In diesem Seminar werden wir das Werk von Karl Polanyi „The Great Transformation“ (1944) lesen, das die Entstehung der Marktgesellschaft beschreibt. Im Vergleich zu vormodernen Gesellschaften werden Produktion, Verteilung und Konsum von Waren weniger über Reziprozitätsnormen und Umverteilung und stattdessen über Märkte organisiert. Arbeit, Land und Kapital werden in diesem Prozess zu fiktiven Waren. Die Kriege und den Faschismus erkennt er als direkte Folge eines Widerspruchs, der zwischen den Marktprinzipien und der Gesellschaft existiert. Polanyi ist aktuell interessant, denn der Kapitalismus ist nach seinem Reset in Folge der Weltkriege wieder in einer Krise und rechtspopulistische Parteien gewinnen an Boden. Es stellt sich die Frage, ob die Analyse von Karl Polanyi auf heute anwendbar ist.
- Lehrende/r: Levent Tezcan
- Lehrende/r: Lars Walsleben