Digitale Geräte wie Smartphones, Smartwatches, Computer, Kameras, Sensoren in Autos, Messgeräte in Krankenhäusern, usw. erzeugen große Datenmengen über die vermessenen Menschen – erst die Verfügbarkeit solcher Daten hat viele moderne digitale Anwendungen wie KI-Assistenten ermöglicht. Neben enormen Potentialen für die Verbesserung unserer Lebensbedingungen, bergen solche Daten auch große Risiken. Diese zu benennen und mit zu erwartendem Nutzen abzuwägen, ist Aufgabe der Datenethik.
Neben dem zentralen Thema des Datenschutzes behandeln wir in diesem Seminar Verzerrungen in Daten (und in den datenverarbeitenden Algorithmen) sowie die drohende Diskriminierung von Personen in automatisierten Entscheidungsprozessen; die zurzeit fehlende aber gebotene Transparenz von datenverarbeitenden Algorithmen und wie diese zu erreichen ist; grundlegende Prinzipien der Datenethik ebenso wie handfesten Datenmissbrauch, so z. B. den Fall Cambridge Analytica; und schließlich die besondere Sensibilität von medizinischen Daten und einen ethisch fundierten Umgang damit.
Teilnahmevoraussetzung sind Grundkenntnisse in der Ethik, wie sie beispielsweise durch die Vorlesung „Einführung in die Ethik“ vermittelt werden. Viele Texte sind nur auf englisch vorhanden. Das Seminar setzt eine Bereitschaft voraus, sich mit technischen Sachverhalten auseinanderzusetzen.
- Lehrende/r: Paul Näger