„753 – Rom kroch aus dem Ei“: Dieser Merkspruch ist (hoffentlich noch) Bestandteil allgemeinen Schulwissens, und mit ihm zugleich die Kenntnis, dass weder das Datum noch die Idee der Stadtgründung durch die berühmten Zwillingsbrüder Romulus und Remus historisch sind. Dennoch ist die Frühzeit Roms wichtig: nicht nur als der trotz aller Deformation am besten überlieferte Teil der italischen Frühgeschichte, sondern vor allem als Fundament der späteren Bedeutung Roms. In der Vorlesung sollen die verschiedenen Probleme der Überlieferung zum frühen Rom vorgestellt werden; trotz der schlechten Überlieferungslage soll wenigstens ein Modell zur Geschichte Roms in den ersten Jahrhunderten erarbeitet werden, auf dessen Grundlage dann die Entwicklung Roms zur wichtigsten Macht Italiens verständlich werden kann. Die innere Entwicklung Roms führt in dieser Zeit von der kleinen Stadt zur Monarchie; die Monarchie wird gestürzt; es etabliert sich erneut die Herrschaft des Adels – und die inneren Spannungen Roms führen in die sogenannten Ständekämpfe, deren Überwindung die Grundlage der „republikanischen Verfassung“ bildet.
- Lehrende/r: Klaus Zimmermann