Das enorme Wachstum der Städte ist eine der zentralen Entwicklungen der Moderne und prägt unsere Lebenswelt bis heute. Metropolen wie Paris und London wurden zu Vorbildern des Städtebaus, der Kultur und einer spezifisch städtischen Lebensart und avancierten zum Sehnsuchtsort vieler Europäer. Andererseits führte das schnelle Stadtwachstum in Kombination mit der industriellen Entwicklung zu beengten Wohnbedingungen, einer Verarmung breiter Schichten und zu sozialen und politischen Konflikte, welche den Zeitgenossen die Stadt als „Moloch“ erschienen ließen. Die geschichtswissenschaftliche Forschung entdeckte seit den 1980er Jahren die Stadt innerhalb des Konzepts der Urbanisierung für sich. Die Lehrveranstaltung behandelt schwerpunktmäßig die Entwicklung deutscher Städte im 19. und 20. Jahrhundert (mit europäischen Ausblicken) unter den Vorzeichen von Urbanisierung und Industrialisierung (Kommunalverwaltung, Städtebau, Lebensbedingungen, Kultur). Neben den Forschungsperspektiven werden auch „Theoretiker“ der Stadt wie z.B. Max Weber oder Georg Simmel Berücksichtigung finden. Das Seminar führt außerdem in das wissenschaftliche Arbeiten sowie zentrale Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der neueren und neuesten Geschichte ein.
Für den erfolgreichen Abschluss des Seminars sind die regelmäßige und aktive Teilnahme (inkl. wöchentlicher Lektüre), die Übernahme eines Kurzreferats, das Bestehen der Abschlussklausur sowie das Verfassen einer Hausarbeit (10-15 Seiten) erforderlich.
- Lehrende/r: Lena Krull