Da der Kalte Krieg auch um die Herzen der Menschen geführt wurde und die Flucht in den Westen als Ausdruck der kapitalistischen Systemüberlegenheit interpretiert wurden („Foot voting“), investierten westliche Staaten, allen voran die Vereinigen Staaten, enorme Summen in die humanitäre Hilfe. Aber auch Geheimdienste in Ost und West griffen auf unterschiedliche Weise auf die Erfahrungen, Netzwerke und Kenntnisse (zwangs-)migrierter Menschen zurück. Die heute existierenden Migrationsregime, mit ihren Praktiken, ihrem Begriffsapparat und der nicht immer konfliktfreien Kooperation zwischen staatlichen Stellen und NGOs wären ohne diese Entwicklung nicht möglich gewesen.
Im Proseminar werden Einblicke in die Migrationsgeschichte des Kalten Krieges geworfen und Fragen nach dem Nexus von Migration und Politik aufgeworfen. Englischkenntnisse und intellektuelle Neugier sind erforderlich.
- Lehrende/r: Vitalij Fastovskij