Das Buch „Person and Object” (1976) von Roderick M. Chisholm ist ein Klassiker der jüngeren Geschichte der sog. analytischen Metaphysik. Chisholm diskutiert darin verschiedene Fragen und Probleme, die sich aus der Tatsache ergeben, dass Personen in einer Welt von Objekten existieren.
Neben der inhaltlichen und historischen Bedeutung des Buches gibt es verschiedene Gründe, warum es sich in besonderer Weise als Grundlage für ein Proseminar zur Metaphysik eignet. 1) Chisholm behandelt in dem relativ kurzen Buch (230 S.) eine erstaunliche Vielzahl an metaphysischen Themen – von Fragen des Selbstbewusstseins und des freien Willens über das Problem der Identität durch die Zeit, bis zu grundlegenden Fragen über das Wesen von Tatsachen oder zusammengesetzten Gegenständen. 2) Chisholm’s Darstellung seiner Thesen und Argumente ist vorbildlich in ihrer Klarheit und Einfachheit. 3) Obwohl Chisholm als analytischer Philosoph gilt, war er in vielerlei Hinsicht kein typischer Vertreter dieser Strömung. Zum einen teilte er nicht das grundsätzliche Misstrauen der meisten anderen analytischen Philosoph*innen seiner Zeit gegen die Metaphysik. Zum anderen zeigte er keine ‚Berührungsängste‘ mit Autor*innen der sog. kontinentalen Philosophie wie Leibniz, Kant, oder Brentano.
Das Buch liegt nur in englischer Sprache vor. Die Bereitschaft zur Lektüre des englischen Textes ist daher eine Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar.
- Lehrende/r: Dirk Franken