In this course, we will read Paul´s letter to the Galatians and discuss the most important primary and secondary sources that shed light on the letter.
The course takes place in tandem with Prof. Eve-Marie Becker's lectures on Galatians, and the course provides a venue to discuss some of the ideas presented there. Participants are however not required to attend Prof. Becker's lecture.
Die Übung zielt darauf ab, die Theologie des Paulus im Kontext der antiken jüdischen, griechischen und römischen Philosophie zu betrachten und zentrale Fragen und Probleme der Paulinischen Theologie vor diesem Hintergrund zu verstehen. Die Frage nach einem möglichen Verhältnis der Paulinischen Theologie zur antiken Philosophie erscheint beim Blick auf bestimmte Grundüberzeugungen des Apostels zumindest als brisant. Wie verhält sich beispielsweise der Glaube des Paulus an den Gott, der sich den Schwachen zuwendet, mit antiken Gottesvorstellungen, die nicht nur von der Vollkommenheit Gottes, sondern auch von Gottes Unveränderlichkeit und Apathie ausgehen? Wie verhält sich zudem das stark auf Christus bezogene Denken des Paulus in konkreten Punkten (in der Frage nach dem richtigen menschlichen Handeln, in der Begründung einer sich an Christus orientierenden Gemeindestruktur oder im Glauben an die Auferstehung) zu grundlegenden Prämissen der antiken Philosophie in den Bereichen der Ethik, des politischen Denkens und der Frage nach einem Leben nach dem Tod?
In der gegenwärtigen Diskussion werden vor allem zwei Richtungen der antiken Philosophie in ihrer Bedeutung für das Denken des Paulus hervorgehoben. Während T. Engberg-Pedersen für die These der stoischen Prägung der Theologie des Paulus eintritt, betont G. van Kooten vor allem mögliche platonische Hintergründe und Strukturen des Paulinischen Denkens.
In der Übung werden wir Abschnitte aus den Briefen des Paulus zur Christologie, Ethik, Ekklesiologie und Eschatologie lesen und sie daraufhin befragen, ob Paulus hier Theoreme der antiken Philosophie aufgreift, modifiziert oder zurückweist. Daneben werden wir einen Blick auf die Paulus-Rezeption in der modernen Philosophie werfen, besonders bei Jacob Taubes und Giorgio Agamben, und uns mit der Frage auseinandersetzen, welches Potenzial die Theologie des Paulus auch heute noch für das Gespräch zwischen Theologie und Philosophie entfalten kann.
Leistungsnachweis bei Übernahme eines Referats.
- Lehrende/r: Christoph Hammann