Die Fundamentaltheologie fragt im Kontext der gegenwärtig gegebenen Vielfalt von Weltanschauungen und Sinndeutungsangeboten danach, inwiefern es plausibel sein kann, sich religiös zu verorten und das Geheimnis des Lebens in einer großen göttlichen Transzendenz zu beheimaten. Religiös wird diese Transzendenz verstanden, wenn der Grund der Welt und Sinnhorizont des Lebens durch Unendlichkeit, Unbedingtheit und Unverfügbarkeit ausgezeichnet ist. Christlich wird diese Transzendenz verstanden, wenn der freie, personale und liebend zugewandte Gott als Grund der Welt und der Geschichte angesehen wird. Doch wie kann man das angesichts der Vielfalt religionskritischer Modelle der (Spät-)Moderne verstehen, die eine religiös grundierte Weltdeutung nur als eine Projektion von Menschheitsaufgaben (Feuerbach) oder als einen mythischen Rest in gottloser Selbstüberlassenheit (Nietzsche) bzw. angesichts natural-wissenschaftlicher Welterklärung (Dawkins) ansehen? Und wie fügt sich schließlich die Annahme, Gott habe sich den Menschen in Jesus Christus universal geoffenbart, in ein rational tragfähiges Weltbild ein? Von daher entsteht die Frage, wie man im Horizont solcher Hoffnung, sein Vertrauen auf Gott und seine Gegenwart in der Welt setzen und eine gläubige Existenz führen kann. Wie können darüber hinaus Menschwerdung Gottes, Auferweckung Jesu und die Gemeinschaft der Herausgerufenen (Ecclesia) im Grundsatz verstanden werden? Große Fragen dieser Art sollen im Modulkurs behandelt und diskutiert werden.

 

Die Bescheinigung für die Teilnahme am Modulkurs setzt die Übernahme eines Referates im Umfang von 20 Minuten zu einem der Themen des Kurses und die Erarbeitung eines Essays voraus.

Der Kurs verwendet dosiert eine dritte Vorlesungsstunde am Mittwoch 18-19 Uhr.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24