Der Begriff der Digitalisierung macht schon seit einigen Jahren die Runde. Von vielen Seiten wird er zu einem sogenannten gesellschaftlichen Megatrend erklärt. Während die einen hiermit Dystopien, wie eine zunehmende Polarisierung (digital divide), eine Vernichtung von Jobs und einen weitreichenden Überwachungskapitalismus adressieren, verweisen andere auf die Chancen der Digitalisierung, wie zunehmende Autonomiespielräume, Partizipationsmöglichkeiten oder Lebensqualität. Ziel des Kurses ist es, arbeitssoziologische Perspektiven und Befunde zum Thema Digitalisierung der Arbeit vorzustellen und zu diskutieren. Dazu werfen wir einerseits einen zeitdiagnostischen Blick auf die Triebkräfte und Ursachen einer digitalen Transformation von Arbeit, Organisation und Wirtschaftssystem. Im Fokus steht hier der Wandel von Arbeits- und Beschäftigungsformen, Branchen und Lebensführung. Andererseits beschäftigen wir uns mit den Konsequenzen (und Grenzen) der Digitalisierung von Arbeit. Welche Folgen und Nebenfolgen gehen von der Digitalisierung der Arbeit auf Geschlechterverhältnisse, Arbeitsbeziehungen, Arbeitsbelastungen (z.B. digitaler Stress), Arbeitsplatzsicherheit oder Arbeitseinkommen aus? Der Kurs richtet sich an alle, die bereit sind, sich näher mit Digitalisierung und Arbeitssoziologie auseinander zu setzen, und daran interessiert sind, auch selbst kleine empirische Analysen durchzuführen und im Kurs vorzustellen.
- Lehrende/r: Luigi Droste