Bereits im Juni 2023 zählte der Global Protest Tracker das Vorkommen von über 400 Proteste in diesem Jahr. Ob in den USA, dem Iran oder Hongkong: Weltweit organisieren sich Menschen, um ihre Unzufriedenheit auszudrücken, sozialen Wandel anzustoßen oder (negativen) Entwicklungen entgegenzustehen – auf der Straße und im Netz.
Während manche Proteste im Sande verlaufen oder wir gar nicht erst von ihnen erfahren, erlangen andere Momentum und Zuwachs. Manche erfahren gesellschaftlichen Zuspruch, andere Ablehnung und Anfeindungen. Manche erreichen politische Maßnahmen, andere Polarisierung.
Doch welche Faktoren entscheiden darüber, wie Proteste wahrgenommen werden und was sie erreichen?
Um uns diesen Fragen anzunähern, wollen wir uns im Seminar mit aktuellen und vergangenen Protesten beschäftigen und dabei einen kritischen Fokus auf den Einfluss und die Bedeutung von (sozialen) Medien legen. Dabei wollen wir uns konkret mit folgenden Aspekten auseinandersetzen:
- Protest, soziale Bewegung oder Aufstand? Begriffsfragen im Bereich der Protestforschung
- Bedeutung und Muster traditioneller Protestberichterstattung
- Sozialen Medien als Organisations- und Kommunikationsinstrument sozialer Bewegungen
- Globalisierung und Glokalisierung sozialer Bewegungen und die Rolle der Medien
- und weitere
Das Ziel des Seminars ist es, ein breites Verständnis von dem Einfluss von (sozialen) Medien auf Proteste, ihre Organisation, ihre Entwicklung und ihren (Miss-)Erfolg zu erlangen. Gleichzeitig wollen wir untersuchen, welche Muster und Strukturen gesellschaftliche Protestdiskurse beeinflussen und wie diese mit den gegebenen Mediensystemen und politischen Strukturen zusammenhängen.
Studienleistung: Aktive Vorbereitung (Lektüre sowie vereinzelt kleinere vorbereitende Aufgaben) und Teilnahme, Referat
Prüfungsleistung: Hausarbeit
- Lehrende/r: Lea von den Driesch