Das Methodenspektrum der Digital History erweitert sich mit zunehmendem Tempo. Die Lehrveranstaltung wird an zwei Methodenkästen heranführen. (1) Transkriptionen historischer Quellen können durch KI-gestützte Anwendungen vereinfacht, beschleunigt und in großen Datenmengen produziert werden. Dies gilt zunehmend auch für handschriftliche Quellenbestände, für die Historiker:innen Modelle trainieren und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die so generierten Transkriptionen sind wiederum geeignet, um die Verarbeitung größerer Textmengen durch Verfahren wie Text Mining zu erweitern. (2) Die Historische Netzwerkanalyse nutzt die formale soziale Netzwerkanalyse, um in aus historischen Quellen gewonnenen Datenbeständen Muster und Strukturen zu finden, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Sie stellt einerseits hohe Anforderungen an die Qualität der historischen Datensätzen, trägt andererseits aber hohes Erkenntnispotential in sich. Notwendig ist in beiden Teilbereichen der Veranstaltung die Bereitschaft, sich mit Konzepten, Theorien und immer auch Grenzen der vorgestellten methodischen Ansätze auseinanderzusetzen. Daneben soll die Arbeit mit Daten und Methoden, und die Interpretation der erarbeiteten Ergebnisse, nicht zu kurz kommen.
- Lehrende/r: Christine Fertig