Das Seminar beschäftigt sich mit Fragen der Herstellung von Gegenöffentlichkeiten und aktivistisch-widerständigen Medien- und Publikationsstrategien. Nach einer kurzen Einführung in Theorien zu Öffentlichkeit (Benhabib) und Gegenöffentlichkeiten (Fraser) wird eine vorwiegend feministische Begriffsarbeit zum Prinzip der Demokratie (Lorey) und zu den Konsequenzen der Trennung von öffentlicher und privater Sphäre unternommen. Auf die Erarbeitung theoretischer Grundbegriffe und Formen des Datenaktivismus (Milan/ van der Velden) folgt eine praxisgeleitete Auseinandersetzung mit (daten-)aktivistischen, selbstgemachten und alternativen Medienformationen rund um die Sammlung und Visualisierung von (kleinen) Datensets, wie beispielsweise durch Zines, Sticker, Wikis oder andere (FOSS - also nicht-proprietäre) Tools wie dem Pirate Syllabus oder den experimentellen Ansätzen der Hackers & Designers Initiative.
Die Prüfungsleistung besteht in einem Sitzungsprotokoll und einem Bericht über Konzeption und Durchführung einer medialen Intervention - online oder im Stadtraum Münster.
Auszug Literatur:
Benhabib, Seyla. ”Models of Public Space: Hannah Arendt, the Liberal Tradition, and Jürgen Habermas.” In Feminism, the Public and the Private, 1989.
Fraser, Nancy. ”Rethinking the Public Sphere: A Contribution to the Critique of Actually Existing Democracy.” Social Text, no. 25/26 (1990).
Lorey, Isabell. Demokratie im Präsens: eine Theorie der politischen Gegenwart. Erste Auflage. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2327. Berlin: Suhrkamp, 2020.
Milan, Stefania, and Lonneke van der Velden. ”The Alternative Epistemologies of Data Activism.” Digital Culture & Society 2, no. 2 (December 1, 2016): 57–74.
- Lehrende/r: Nate Wessalowski