Die Referenz auf an- und abwesende Personen in der Interaktion ist eine der zentralen menschlichen Praktiken, die an der Schnittstellte von sprachlichen, kulturellen und interaktionalen Konventionen angesiedelt ist. In diesem Seminar werden wir uns mit der Verwendung von Personalpronomina in Alltagsinteraktionen befassen.


Auch wenn in Grammatiken und in der Forschungsliteratur immer wieder auf die Rolle von Pronomina zur Referenz auf an- und abwesende Personen verwiesen wird, existieren bislang nur wenige Studien zu deren alltäglicher Verwendung in authentischen Interaktionen.
Nach der Aufarbeitung einschlägiger Literatur sollen Verwendungsaspekte verschiedener Pronomen im Deutschen einer genauen Betrachtung unterzogen werden. Dabei werden sowohl prototypische als auch abweichende Verwendungsweisen diskutiert. Nach einer Einführung in die Methoden der Interaktionalen Linguistik sowie einem Überblick über die Forschung zu Funktionen von Pronomen im Gebrauch werden Projektgruppen gebildet, die bestimmte Pronomen bzw. Anwendungsfelder von Pronomen anhand eigener Daten untersuchen.


Das Seminar läuft parallel zu einem Seminar an der Univ. Hamburg (Leitung: W. Imo). Nach getrennten Einführungssitzungen werden die Seminare im Juni (Kompakttage: 16.-17.6.2023) an der Univ. Hamburg zusammentreffen (Exkursionstage) und die Referatsgruppen werden ihre Daten sowie erste Ergebnisse präsentieren und diskutieren.


Teilnahmevoraussetzung:

• Kenntnisse im Bereich Transkription (nach GAT 2) gesprochener Sprache
• Teilnahme an der Exkursion/an den Kompakttagen in Hamburg (Juni 2023) (ein Zuschuss zu den Fahrt- und Übernachtungskosten MS-HH wird von Seiten des Germanistischen Instituts gewährleistet)
• Aktive Mitwirkung durch Teilnahme an einer Referatsgruppe

 

Eine Anmeldung im Sekretariat (sekguen@uni-muenster.de) sowie Anwesenheit in der ersten Sitzung ist erforderlich.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2023