Neben Frédéric Chopin ist Robert Schumann der zweite große Romantiker des Jahrgangs 1810.
Wie Chopin widmet sich Schumann zunächst ausführlich und ausschließlich dem Klavier - seine Opera 1 bis 23 sind Klavierwerke - bevor in unglaublicher Dichte Lieder, Kammermusik, Sinfonien, Konzerte, Chorwerke und eine Oper entstehen.
Somit hat Schumann in nahezu allen im 19. Jahrhundert wichtigen Gattungen komponiert, und dies stürmisch, mitreißend, immer wieder tief poetisch und in ganz eigener Tonsprache, sehr wesensverschieden etwa von der Chopins.
Darüber hinaus drängt ihn seine musikalisch-literarische Doppelbegabung zu intensiver schriftstellerischer Tätigkeit.
Als Rezensent der 1834 in Leipzig von ihm gegründeten „Neuen Zeitschrift für Musik” kämpft er mit Gleichgesinnten (den „Davidsbündlern”) gegen aufkommende Verflachung und Substanzlosigkeit und für eine neue Poesie in der Musik. Insbesondere setzt er sich mit enthusiastischen Artikeln für Chopin und später für Johannes Brahms ein.
Die Liebe zu Clara Wieck (1819-1896), einer der bedeutendsten Pianistinnen (und Komponistinnen) ihrer Zeit und die erst auf gerichtlichem Wege durchgesetzte Heirat heben das Paar Robert und Clara Schumann auf die Ebene der idealen und idealisierten Künstlerliebe des 19. Jahrhunderts.
Noch immer scheint nicht ganz geklärt, welche Ursachen den gesundheitlichen und psychischen Belastungen zugrunde lagen, die zum Tode des gerade 46-jährigen Schumann in der psychiatrischen Anstalt Bonn-Endenich führten.
Wer an dem Seminar teilnehmen möchte, sollte sich mit Schumanns Lebensweg vertraut machen und einige seiner Werke kennen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023