„Der Kommentar hat mich verletzt.” „Das zu lesen, hat wehgetan.” „Diese Darstellung ist wie ein Schlag ins Gesicht.”
 
Schon unser Sprachgebrauch deutet vielfach darauf hin, dass Aussagen, Kommentare, Texte oder schlicht Sprache in der Lage sind, Menschen zu verletzen und von diesen als gewaltvoll wahrgenommen zu werden.
Da Sprache ein zentrales Medium von (öffentlicher) Kommunikation ist, wird der potenziell gewaltvolle Charakter von Sprache auch für die Kommunikationswissenschaft bedeutsam.
Besonders in Bezug auf den Journalismus, der sich größtenteils auf verbale Berichterstattung stützt und selbst vielfach verbalen Rückmeldungen und Reaktionen ausgesetzt ist, werden somit Fragen nach der Bedeutung von und den Berührungen mit sprachlicher Gewalt interessant.
 
Wir wollen uns im Seminar daher mit genau diesem Thema auseinandersetzen. Dabei wird das Seminar in drei inhaltliche Blöcke gegliedert. Zunächst werden wir uns auf Basis verschiedener Konzeptualisierungen von Sprache und Gewalt dem Begriff der sprachlichen Gewalt interdisziplinär annähern. Anschließend werden wir untersuchen und diskutieren, inwiefern journalistische Berichterstattung Austragungsort von sprachlicher Gewalt ist und im letzten Block schließlich hinterfragen, inwiefern Journalist*innen selbst Ziel oder Opfer sprachlicher Gewalt sind.
 
An diese Stelle möchte ich außerdem eine Triggerwarnung für den Kurs aussprechen. Durch die inhaltliche Ausrichtung wird (sprachliche) Gewalt das zentrale Thema der Sitzungen sein. Zusätzlich werden aber auch die Zusammenhänge von sprachlicher Gewalt mit Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, Misogynie und anderen Formen von Diskriminierung thematisiert.
Wenn ihr euch mit diesen Themen nicht wohlfühlt, möchte ich euch davon abraten, das Seminar zu belegen.
 
Studienleistung:
Aktive Vorbereitung (Lektüre sowie vereinzelt kleinere vorbereitende Aufgaben) und Teilnahme, Sitzungsgestaltung
 
Prüfungsleistung:
Hausarbeit

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2023