Im Proseminar werden sich Studierende mit dem Thema Zwangsarbeit im Dritten Reich auf der Grundlage lebensgeschichtlicher Interviews mit ehemaligen osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern befassen. Die zentrale, aber nicht die einzige Quelle dafür ist das elektronische Archiv der oralhistorischen Interviews (https://archiv.zwangsarbeit-archiv.de/de/), das ca. 600 Interviews aus mehreren nationalen Sammlungen mit deutschen Übersetzungen enthält. Quellenkritische Arbeit und die Analyse der Besonderheiten der oralhistorischen Interviews bilden damit ein wichtiges Ziel des Proseminars.

Zu Beginn der Lehrveranstaltung wird in das Thema NS-Zwangsarbeit und insbesondere Zwangsarbeit im Dritten Reich eingeführt. Dadurch werden Formen und Einsatzbereiche der Zwangsarbeit sowie verschiedene Kategorien der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wie „Ostarbeiter“, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, jüdische Zwangsarbeiter kennengelernt. Anschließend werden die Zwangsarbeit-Erfahrungen anhand von Fallbeispielen von Vertretern verschiedener nationalen Gruppen und Kategorien der osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auf Basis ihrer Interviews analysiert und verglichen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23