Unmittelbar nach der Gründung des Deutschen Reiches vor gut 150 Jahren begann in Preußen und im Reich der Kulturkampf. Warum legte sich Bismarck mit der Kirche an? Welche Konflikte zwischen Staat und Kirche sollten ausgetragen werden? Der Kulturkampf hatte viele Dimensionen: Er sollte die “Reichsfeinde” in Schach halten, war als Fortschritt hin zur säkularen Moderne gedacht, wurde als politischer Kampf zwischen Nationalliberalen und Zentrum sowie als konfessionelle Konflikt ausgetragen. Aber er hatte auch geschlechtergeschichtliche und internationale Dimensionen. Das Seminar widmet sich den zahlreichen Konfliktebenen des Kulturkampfes in einer europäischen Perspektive, zumal nicht nur in Deutschland Kulturkämpfe ausgetragen wurden.

Bedingung für Teilnahme und Leistungsnachweis: Regelmäßige Diskussionsbeiträge dank wirklicher Lektüre von Texten, Mitarbeit in einer Themengruppe samt Präsentation eines Problemfeldes, anschließend wissenschaftliche Hausarbeit bzw. mdl. Prüfung. Es wird erwartet, dass zur ersten Sitzung die entsprechenden Seiten aus Huber, Bd. 4, bereits gelesen sind, damit wir sogleich in die Diskussion einsteigen können.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23