Inhaltliche Schwerpunkte:
Die 1849 unter Pseudonym (Anti-Climacus) erschienene Schrift „Die Krankheit zum Tode” gilt als „Spätschrift” des dänischen Existenzphilosophen Søren Kierkegaards und kann mit Recht zu den Grundtexten der neueren evangelischen Theologie gezählt werden. Die darin entfalteten Gedanken hatten unter anderem großen Einfluss auf die Existenzphilosophie und die Dialektische Theologie im 20. Jahrhundert. In dem kurzen, aber gehaltvollen Text setzt er sich auf rund 170 Seiten mit der Verzweiflung als Grundbestimmung menschlicher Existenz und mit dem Problem der Sünde auseinander.
Dem Thema entsprechend regt das Werk zu einer existenziellen Lektüre an. Eingängige Metaphern, verblüffende Gedankengänge und eine teils vehemente Sprache verstärken diesen Leseeindruck. Manche Betrachtungen aus dem einige Jahre zuvor erschienenen Text „Der Begriff Angst” (1844) kommen auch hier wieder zum Tragen, allerdings in einer überarbeiteten und insgesamt etwas kohärenteren Darstellung. Das Ziel dieses Proseminars liegt einerseits in der thematischen Arbeit und andererseits darin, methodisch den Umgang mit anspruchsvollen Texten einzuüben. Natürlich wird es dabei auch genug Raum für Diskussionen geben.
- Lehrende/r: Jan Philipp Turck