Sprachsensibler Unterricht wird fächerübergreifend als wesentliches Prinzip zum Umgang mit heterogenen sprachlichen Voraussetzungen von Lernenden diskutiert. Gerade für den Geschichtsunterricht sind sprachliche Kompetenzen zentral, denn Geschichte begegnet Schülerinnen und Schülern häufig als Text. Sie müssen Geschichte aus Quellen rekonstruieren, aber auch die unterschiedlichen Präsentationsformen von Geschichte und die Diskurse über Geschichte in der Öffentlichkeit „lesen“ sowie die den Erzählungen über Geschichte inhärenten narrativen Strukturen, Sinnstiftungs- und Deutungsmuster entschlüsseln. Andererseits sollen Lernende befähigt werden, Geschichte(n) zu erzählen. Lesen und Schreiben erweisen sich somit als auch für historisches Lernen zentrale Kulturtechniken, die jedoch im Fach Geschichte Spezifika aufweisen.

Was heißt es also „Geschichte zu lesen oder zu schreiben“? Was sind fachspezifische Lese- und Schreibprobleme, aber auch Lese- und Schreibstrategien? Wie konstruiere ich Texte oder bearbeite ich Quellen für sprachschwache Lerner?

Anhand von Schulbuch- und Schülertexten werden im Seminar sprachliche Herausforderungen historischen Lehrens und Lernens systematisiert, Strategien der Lese- und Schreibförderung vorgestellt sowie differenzierende Aufgabenformate entwickelt und diskutiert. Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmenden erste fachbezogene diagnostische, analytische und methodische Kompetenzen im Umgang mit sprachlicher Heterogenität aufbauen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23