Kurzdarstellung:

Lebensbilder vermitteln Entwürfe des Lebens von Menschen in prähistorischer Zeit und bilden somit eine Schnittstelle zwischen Archäologie und Öffentlichkeit. Hierzu gehören nicht nur digital oder analog erstellte Gemälde, Zeichnungen, sondern auch Modelle (z. B. Dioramen, Büsten), Denkmäler, Darstellungen in Filmen und Spielen, museumspädagogische Darstellungen (living history) und Re-enactments. Im Idealfall verknüpfen Lebensbilder gesicherte Befunde und Funde mit wissenschaftlich erarbeiteten theoretischen Überlegungen. Je nach Zeitgeist, Herkunft und Zielgruppe können ihre Inhalte sowie der Grad ihrer wissenschaftlichen Genauigkeit variieren. Damit stellen Lebensbilder eine Quelle dar, anhand derer langfristige Entwicklungen in der archäologischen Wissensproduktion inklusive ihrer politischen und gesellschaftlichen Positionierung untersucht werden können. In der Übung werden Lebensbilder recherchiert und quellenkritisch ausgewertet. Hierzu gehören eine Auseinandersetzung mit Fakten und Fiktionen in Lebensbildern, die Identifikation visueller Narrative und eine forschungsgeschichtliche Einordnung der archäologischen Theorien hinter den Lebensbildern.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23