In vielen arabischen Gedichten des 20./21. Jahrhunderts kommt der Verwendung einer „persona“ (arab. qinaʿ „Maske“), d.h. dem intertextuellen Bezug auf Archetypen, Mythen, Figuren aus Schriften und Tradition verschiedener Religionen eine wichtige Rolle zu. Diese Thematik sowie der Einsatz einzelner religiöser Symbole in neuem Kontext und die damit verbundenen Implikationen (Bestätigung, Relativierung, Kritik, Ikonoklasmus, Utopie) sind Gegenstand der Analyse. Gelesen werden u.a. Gedichte von Badr Shakir as-Sayyab (Iraq), Khalil Hawi (Libanon), Mahmud Darwish (Palästina), Nizar Qabbani und Adunis (Syrien). Bei Interesse können auch Romane (ausschnittweise) einbezogen werden, z.B. Gunud Allah (2010) von Fawwaz Haddad zum Thema Islamismus.
Sekundärliteratur: Reuven Snir: Religion, Mysticism and Modern Arabic Literature. Wiesbaden 2006; Muhsin J. Al-Musawi: Islam on the Street: Religion in Modern Arabic Literature. Lanham 2009; Christina Phillips: Religion in the Egyptian Novel. Themes and Approaches. Edinburgh 2019; Kristina Stock: Arabische Stilistik. Wiesbaden 2005
Methodik: Übersetzung von Gedichten/Romanausschnitten, Analyse (mit Einführung in Stilmittel und formale Aspekte von Lyrik), Kurzreferate.
Studien-/Prüfungsleistungen: regelmäßige Textvorbereitung, Übersetzung, aktive Beteiligung an Analyse, Kurzreferat oder Beispielanalyse.
- Lehrende/r: Ulrike Stehli-Werbeck