Seit der Besiedlung Amerikas spätestens 10.000 v.Chr. sind bedeutende Teile der amerikanischen Bevölkerung ständig in Bewegung. Das Proseminar beleuchtet besonders prominente Migrationsbewegungen in Lateinamerika von der vorspanischen Zeit bist heute. Nach einem kurzem Überblick über Theorien zur Besiedlung Amerikas werden wichtige Migrationsbewegungen in der vorspanischen Zeit exemplarisch diskutiert. Die Eroberung und Kolonialisierung Amerikas wird dann unter dem Aspekt der Bevölkerungsbewegungen beleuchtet. Europäische und asiatische Massenmigration nach Lateinamerika im 19. Jahrhundert bilden das nächste Kapitel, an das sich die Frage des Umgangs mit Immigrant*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts anschließt. Schließlich beschäftigen wir uns mit der Migration von Lateinamerikaner*innen in die USA und mit ausgewählten Beispielen von Süd-Süd und Binnenmigration in der jüngsten Vergangenheit. Die Fallbeispiele werden dabei eingebettet in theoretische Überlegungen zur Konzeptionalisierung von Migration und Zugehörigkeit (Belonging). Es wird immer wieder auf die Frage eingegangen, welche Rolle Migration(en) für das Selbstverständnis von ethnischen Gruppen und Nationen in Lateinamerika hatten und haben.


Semester: WiSe 2022/23