Das Proseminar wird das Schulwesen im frühneuzeitlichen Europa betrachten. Zunächst wird auf das dörfliche Schulwesen einzugehen sein, das in der jeweiligen Volkssprache arbeitete und grundlegende Fertigkeiten vermittelte. Ihm gegenüber standen die sogenannten Lateinschulen sowie die katholischen Jesuitengymnasien und die protestantischen Gymnasien. Diese Schularten vermittelten die lateinische Sprache, weil sie auf den Besuch der Universitäten vorbereiten sollten, wo auf Latein unterrichtet wurde. In sozialhistorischer Perspektive wird zum einen danach zu fragen sein, wer die Schüler waren, zum anderen aber auch danach, wer die Lehrer waren: Wer ergriff den Lehrerberuf? Wie sahen die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Lehrern aus? In geschlechtergeschichtlicher Perspektive schließt sich die Frage an, wie sich die Bildungswege von Mädchen und Jungen unterschieden. Des Weiteren wird nach den Inhalten des Unterrichts zu fragen sein. Der Untersuchungszeitraum wird sich vom sechzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert erstrecken.
- Lehrende/r: Christian Kühner
- Lehrende/r: Benjamin Seebröker