Gesellschaftstransformation, mediale Veränderungen, digitaler Umbruch, Prozess: Begriffe, denen man im kommunikationswissenschaftlichen Diskurs immer wieder begegnet und die kurz gesagt vor allem eines bedeuten – Medien entwickeln sich und die Gesellschaft gleich mit. Im Kontext sich wandelnder Medien(kommunikation) stellt sich immer wieder die Frage, welche Folgen dies für die Gesellschaft hat und besonders für die Menschen, die in ihr leben: Warum veränderte die Einführung des Fernsehers als „Fenster zur Welt” das Verhältnis von Zuhause und Außenwelt grundlegend? Inwiefern konnte der Walkman in den 1980er maßgeblich die Identifikation einer gesamten Jugendkultur formen? Oder warum konnten sich Medientechnologien wie etwa der Sony Betamax oder Apples digitaler Assistent Newton nicht durchsetzen?
Zur Beantwortung dieser Fragen setzt sich das Seminar mit verschiedenen theoretischen Zugängen zum Medien- und Gesellschaftswandel auseinander, die neben technik- und handlungsorientierten auch historische Perspektiven aufgreifen. Anhand empirischer Studien zu ausgewählten Medienentwicklungen (z.B. Radio, duales Rundfunksystem, Mobilisierung der Medienrezeption, Dematerialisierung von Musik etc.) der letzten 100 Jahre wird diskutiert, wie sich Medien(kommunikation) konkret verändert und welche Folgen sich daraus für die Gesellschaft, Kultur und das menschliche Zusammenleben ergeben.
Neben aktiver Mitarbeit wird die Erarbeitung einer Sitzungsgestaltung in Form von Textdiskussionen erwartet. Als Prüfungsleistung ist das Verfassen einer Hausarbeit vorgesehen.
- Lehrende/r: Jo Marie Dominiak