Das Seminar befasst sich exegetisch eingehend mit den beiden Lazarusgestalten des Neuen Testaments: (1) mit Lazarus aus dem Gleichnis des Lukasevangeliums (Lk 16,19-31: „Vom reichen Mann und armen Lazarus“, so die Überschrift in Luther 2017), der einzigen Person, die überhaupt in einem synoptischen Gleichnis einen Namen erhält; (2) mit Lazarus von Bethanien aus dem Johannesevangelium (Joh 11,1-45: „Die Auferweckung des Lazarus“, so die Überschrift in Luther 2017), dem Bruder von Maria und Martha aus Bethanien. Beide Texte werden auf der Basis der historisch-kritischen Methode diachron und synchron erschlossen, wobei wir auch in komparatistischem und traditons- bzw. rezeptionsgeschichtlichem Interesse fragen werden, ob sich hinsichtlich des Lazarus-Stoffs erkennen lässt, dass das Johannesevangelium das Lukasevangelium benutzt hat oder umgekehrt das Lukasevangelium das Johannesevangelium. In theologischer Hinsicht werden wir die Themen „Armut und Reichtum im Neuen Testament / Ausgleichende Gerechtigkeit“ und „Auferweckung/Auferstehung im Neuen Testament“ vertiefen. Rezeptionsgeschichtlich beleuchten wir die Aufnahme der neutestamentlichen Lazarusgestalten in den ‚Schönen Künsten‘, d.h. in der Literatur, in der Bildenden Kunst und in der Musik.
- Lehrende/r: Christina Hoegen-Rohls
- Lehrende/r: Anne-Sophie Münch