Politische Kontroverse droht in vielfacher Form sozialen Zusammentreffens – auch in Onlineumgebungen. Das technische Potential des Internets erlaubt wechselseitige, mehrstufige Kommunikation und ungehemmte Interaktion. Nutzer:innen können mit großer Reichweite und in vielfältiger Form kommunizieren und aufeinander reagieren, was insbesondere in Hinblick auf kontroverse, emotionsgeladene politische Themen zu einem Entscheidungsdilemma führen kann. Soll ich meine politische Meinung durch Likes, Kommentare oder Posts tatsächlich preisgeben? Soll ich mich wirklich an öffentlich sichtbaren (Online-)Aktionen beteiligen? In sozialen Situationen, wie sie auch in Sozialen Medien vorherrschen, sind derartige Entscheidungen von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, wobei die Erwartung von Gratifikationen und Sanktionen eine zentrale Rolle spielen kann. Beispiel einer erwarteten Sanktion ist die Furcht vor Konflikten oder sozialer Ausgrenzung; Beispiel einer Gratifikation die Selbstwertsteigerung durch das öffentliche Ausdrücken der eigenen Meinung. Das Seminar widmet sich vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und Themen der Frage danach, wie sich die Erwartung von Gratifikationen und Sanktionen sowie die Wahrnehmung der Kommunikationssituation auf Handlungen in Onlineumgebung auswirkt. Der Themenschwerpunkt kann dabei von den Seminarteilnehmenden eigenständig festgelegt werden.
Auf der Grundlage von theoretischen und empirischen Erkenntnissen werden im Rahmen dieses Seminars alle Schritte des empirischen Forschungsprozesses durchlaufen: Angefangen bei der Erarbeitung und Formulierung einer Forschungsfrage und ihrer Relevanzbegründung, über die theoretische Fundierung hinweg bis hin zur empirischen Planung, Umsetzung und Auswertung. Zuletzt werden die Ergebnisse in einem Projektbericht dokumentiert, interpretiert und kritisch reflektiert.
Studienleistung:
aktive Teilnahme, eigenständige Erarbeitung, Kurzreferate
Prüfungsleistung:
Forschungsbericht (Gruppenarbeit)
- Lehrende/r: Kira Klinger