Der Wiener Kreis, 1928 zunächst unter dem Namen „Verein Ernst Mach” gegründet, war eine Gruppe von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, die sich unter der Leitung von Moritz Schlick im Wien der 1920er und 1930er Jahre zusammenschloss, um Grundlagenprobleme der Philosophie und der Wissenschaften zu diskutieren. Mit dem 1929 veröffentlichten Manifest „Wissenschaftliche Weltauffassung. Der Wiener Kreis” legten sie eine Agenda zur grundlegenden Erneuerung der Philosophie vor, die von einer tiefgreifende Metaphysikkritik und einer Hinwendung zu den Methoden der empirischen Wissenschaften und der modernen Logik gekennzeichnet war.
Der Wiener Kreis begründete mit dem logischen Empirismus eine der bedeutendsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts und war zudem Grundstein für die Entstehung der heutigen Wissenschaftsphilosophie.
Anhand von ausgewählten Texten werden im Seminar die Grundzüge der Philosophie des Wiener Kreises diskutiert und kritisch reflektiert. Hierbei stehen sowohl die unterschiedlichen Positionierungen der Mitglieder als auch kritische Stimmen von außerhalb im Mittelpunkt.
Der Seminarplan mit den Angaben zur Seminarliteratur und zu den Prüfungsmodalitäten wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
- Lehrende/r: Eva-Maria Jung